Hyperaktivität (ADHD / ADD)

Wir sind Fachzahnärzte für Kieferorthopädie und haben ursächliche Zusammenhänge zwischen der Einstellung der Kiefer und der Zähne und Hyperaktivität (ADHS) erkannt. Dennoch sind wir keine Spezialisten für ADHS im klassischen Sinne, aber Fakt ist dass Konzentrationsprobleme, Aggressivität, Lese-, Rechtschreib- und Rechenschwäche zum schulischen Alltag gehören. Viele Schulkinder sind unruhig, ängstlich und leiden unter gesundheitlichen Beschwerden wie z. B. Kopfschmerzen und Allergien. Immer mehr Kinder fallen durch Lern- und Verhaltensstörungen auf. Bereits 40% aller Grundschüler sind heute von solchen Problemen betroffen.

Durch die ständige Arbeit mit diesen Kindern ist jedem Kieferorthopäden das Problem in seinen Auswirkungen bekannt. Erst seit Änderung der kieferorthopädischen Verfahren unter Einbeziehung der Methoden des Balance-Behandlungskonzepts lernten wir, dass wir einen positiven Einfluss auf dieses, die ganze Familie schwer belastende Problem, haben.

Wie ist dies möglich? Die Wahrheit ist, wir wissen es noch nicht genau! Aber es gibt einige Hypothesen über die funktionellen Zusammenhänge.

Jedem Arzt und Zahnarzt ist aus dem Anatomieunterricht bekannt, dass die Mund-Kiefer-Region von einem überproportional großen Anteil des Nervensystems versorgt wird, sowohl motorisch, sensibel als auch sensorisch. Bisher wird dieser lange bekannten Tatsache unseres Erachtens in der Medizin noch nicht die notwendige Beachtung geschenkt. Man kann davon ausgehen, dass der Schöpfer einen sehr, sehr guten Grund gehabt haben muss, uns gerade im Mund- und Kieferbereich mit einer extrem hohen Nervendichte auszustatten, wie man sie in keinem Bereich des Körpers wiederfindet!

Relative dominante Bedeutung des CMS im Nervensystem im Vergleich zu anderen Organen am Beispiel der unterschiedlichen Größe ihrer neurologischen Repräsentanz auf der Großhirnrinde.

Abb. li:

Homunculus nach Penfield und Rasmussen (Motorik)

Abb. re:

Homunculus nach Penfield und Rasmussen (Sensorik)

Möglicherweise liegt es daran, dass wir bei der Optimierung der Funktion des Kranio-Mandibulären Systems (CMS) nach dem Balance-Behandlungskonzept positive Effekte auf die Funktion des gesamten Nervensystems haben. Diese positive Einwirkung lässt sich aufgrund der Vielzahl der Fälle eindeutig der Therapie zuordnen. Der tatsächliche Prozess der Heilung ist uns jedoch noch unbekannt, da die Medizin in der Erforschung des Nervensystems noch immer erst am Anfang steht.?Der bekannte Hirnforscher Wolf Singer vom Max-Planck-Institut in Frankfurt sagte dazu in einem Interview mit der FAZ: "Um die Leistung einer Nervenzelle zu verstehen, müsste man sich Computerchips mit 50000 Eingängen vorstellen, die alle gesondert geregelt werden, um sie im optimalen Arbeitsbereich zu halten." ?Der Mensch hat 100 Milliarden von diesen hochkomplexen "Biestern", die auf sehr kluge Art und Weise dezentral und nicht linear miteinander vernetzt sind. Über die Vernetzungsstruktur, den neuronalen Code und die Aufgaben von 70 % der Nervenzellen haben wir zurzeit noch keine Kenntnisse.

Viele Eltern haben intuitiv große Angst, ihre Kinder einer Dauertherapie mit Psychopharmaka (z. B. Ritalin) auszusetzen, die in die Funktion jeder Nervenzelle eingreifen, obwohl wir aber von der tatsächlichen Funktion der Nervenzelle relativ wenig wissen. Diese Behandlung mit Psychopharmaka gehört zur Standardtherapie der Schulmedizin für das o. a. Problem. Obwohl wir diese Ängste sehr gut verstehen können, möchten wir uns mit einer Kritik an der Notwendigkeit solcher Verordnungen sehr zurückhalten!?Wir können und dürfen nicht für die zuständige Fachrichtung für diese Erkrankung sprechen. Jedoch sehen wir in vielen Fällen, dass das Problem durch viele Faktoren gleichzeitig und additiv bedingt ist, wobei die Beseitigung der Fehler im CMS oft für die Abschwächung der Symptome entscheidend ist, aber auch andere allgemeinmedizinische Fehlfunktionen berücksichtigt werden müssen, um wirklich erfolgreich zu sein.

Das heisst es bedarf einer gleichzeitigen Zusammenarbeit von vielen Spezialisten: z. B. Chirotherapeuten, Osteopathen, Ernährungsberatern, Lerntherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden mit Spezialausbildungen, Ärzten für Naturheilverfahren etc. Diese multidisziplinäre Teamarbeit ist einer der Schlüssel zum Erfolg. Nicht in jedem Fall ist ein vollständiger Erfolg erzielbar. Viele Eltern sind aber schon sehr dankbar, wenn die tägliche Dosis der Psychopharmaka deutlich reduziert werden kann. Dies ist durch die umfassende kieferorthopädische Behandlung erreichbar.